Trifft man bei den Ärzten das ein oder andere Mal doch auf gewisse Vorbehalte gegenüber einer Anstellung in einem MVZ, muss man allerdings auch erkennen, dass der Trend ganz klar ein anderer ist. Denn nicht nur die Anzahl der MVZ insgesamt nimmt bundesweit stetig zu, sondern auch die Zahl der angestellten Ärzte in den MVZ steigt seit einigen Jahren rapide an. Waren es 2016 noch rund 16.000 und 2019 knapp 22.000 angestellte Ärzte, arbeiten zum heutigen Zeitpunkt circa 26.000 Ärzte in einem MVZ. Wenn man genau überlegt, dann sind die Vorteile einer Anstellung im MVZ auch kaum zu übersehen. Um welche Vorteile es sich dabei handelt, erläutert EMC Adam im Folgenden.
Vorteil 1: Bessere Work-Life-Balance
Viele Ärzte wünschen sich verstärkt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Flexibilität sowie die Möglichkeit, sich um ihre Gesundheit kümmern zu können. Die flexiblen Arbeitszeitmodelle in einem MVZ bieten Ärzten den Vorteil, Familie, Beruf und Freizeitleben perfekt in Einklang zu bringen, da Bereitschafts-, Ruf- und Schichtdienste wie im stationären Bereich meist keine Rolle spielen. Die Möglichkeit, sich als angestellter Arzt für eine bestimmte Zeit eine Pause vom Praxisalltag zu nehmen, um z.B. Kinder zu betreuen, lässt sich in einem MVZ deutlich besser realisieren als im stationären Bereich.
Vorteil 2: Attraktivere Gehaltsstrukturen
Die Gehaltsstrukturen in einem MVZ orientieren sich zwar grob an denen der Kliniken, doch letztlich kommt es auch auf das individuelle Verhandlungsgeschick der Ärzte an. Da es keine bindenden Tarifverträge wie in den Kliniken gibt, können gut qualifizierte Fachärzte in einem MVZ durchschnittlich 20% mehr Jahresbruttogehalt bekommen.
Vorteil 3: Schnellere Aufstiegsmöglichkeiten
Jeder Arzt möchte früher oder später die Früchte für seine harte Arbeit aus Studium und Assistenzarztzeit ernten und gerne eine leitende Position innehaben. In einem MVZ ist dieses Vorhaben durchaus sehr schnell zu realisieren. Denn in einem MVZ herrschen deutlich flachere Hierarchien und ein Facharzt mit entsprechender Qualifikation und Erfahrung kann ohne größere Umweg zum passenden Zeitpunkt eine leitende Position einnehmen. Dennoch sollte vor Vertragsunterzeichnung einmal abgeklärt werden, ob auf lange Sicht überhaupt eine leitende Position zur Verfügung steht.
Vorteil 4: Gute betriebswirtschaftliche Organisation
Viele Ärzte träumen davon, während ihrer Arbeit nichts mehr mit der betriebswirtschaftlichen Organisation am Hut haben zu müssen. Denn es raubt massiv Zeit und hält häufig auch noch von der Patientenbehandlung ab. In einem MVZ wird die betriebswirtschaftliche Organisation meist von kaufmännisch geschultem Personal übernommen, sodass die angestellten Ärzte sich vollends auf ihre Arbeit konzentrieren können.
Dazu Jan Adam, Geschäftsführer von EMC Adam: “Themen wie New Work, Work Life Balance sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf stehen mittlerweile auch bei Ärzten ganz oben auf der Agenda der Karriereplanung. Auf diesen Bedarf konnten die betriebswirtschaftlich “fitteren” MVZs besser / schneller reagieren als traditionelle Arbeitgeber wie z. B. Kliniken. Hier herrschen teilweise noch verkrustete Entscheidungsstrukturen, die mit modernen Arbeitnehmeranforderungen schwer vereinbar sind. Berücksichtigt man noch die Skalen und Netzwerk-Effekte, die MVZs ihren Kandidaten bieten können, so ist die wachsende Beliebtheit der MVZs nachvollziehbar.
Inwiefern sich dieser Trend fortsetzen wird, hängt laut Jan Adam davon ab, inwieweit es den Kliniken und Praxen gelingt, sich auf die Erfordernisse der neuen Arbeitswelt einzustellen. Das ist aber eine Herkulesaufgabe, denn sie erfordert das, womit sich alle Organisationen in allen Branchen am schwersten tun: Sie erfordern einen Wandel der Organisationskultur.
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